Sozialisationsphase

 

 

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Sozialisationsphase (21. Tag bis zur 12.-16. Woche)

    Ab dem 21. Tag beginnt die Sozialisationsphase. Sie endet rassebedingt mit der 12. bis 16. Woche. Zu diesem Zeitpunkt sind schon ca. 80 % des Gehirns der Welpen entwickelt. Nervenbahnen sind angelegt, Neurotransmitter wurden gebildet. Um die entsprechenden Nervenbahnen anzulegen zu können, muss ein Welpe in dieser Zeit möglichst viele Sinneseindrücke sammeln, ohne ihn zu überfordern. Hunde lernen am besten, wenn der Lernphase eine Ruhephase folgt. Im Schlaf können die Hunde das Gelernte am besten verarbeiten. Junge Hunde brauchen in dieser Zeit noch sehr viel Schlaf.

    Auch die Hundesprache ist nicht angeboren, diese muss erst erlernt werden. Die Welpen müssen nicht nur lernen, was der Kommunikationspartner meint, in welcher Stimmung er sich befindet usw., sondern sie müssen auch lernen, diese Signale selbst anzuwenden. Vorteilhaft ist es, wenn der Welpe die Sprachen der verschiedenen Hunderassen lernen kann.

    Die verschiedenen Hunderassen unterscheiden sich schon aufgrund ihrer Anatomie und ihres Phänotyps in ihrer Ausdrucksweise. Ein Hund mit starker Gesichtsbehaarung (Bobtail) oder starken Falten (Faltenhund) kann nicht alle Gesichtsregungen klar zeigen, damit sein Gegenüber ihn auch versteht. Auch Hunde mit starker Belefzung (Doggen, Boxer) werden ebenfalls mit einem kleinen Sprachfehler geboren. Es fällt Ihnen nicht leicht, ein kleines Zähnefletschen als erste Warnung zu zeigen. Ein Rhodesian Ridgeback zeigt aufgrund der entgegengesetzten Haarwuchsrichtung im Nackenbereich ständig ein „gesträubtes“ Fell, obgleich er vielleicht nicht aggressiv gestimmt ist. Die Welpen müssen also genau wie die Menschen lernen, die Signale als Ganzes zu sehen und die Eigenarten der verschiedenen Rassen kennen lernen. Hundevertreter kleiner Rassen müssen lernen, dass es auch sehr große Hunde gibt, sehr große Rassen müssen andererseits auch lernen, dass sehr kleine Hunde vorsichtiger zu behandeln sind.

    In dieser wichtigen Zeit wird auch die Grundlage für die Beißhemmung gelegt. In der Kommunikation mit Artgenossen lernen sie, wie fest sie zubeißen können. Sie lernen, dass Verhalten Konsequenzen hat. Beißt ein Welpe zu fest zu, wird er entweder selbst gebissen, oder das Spiel hat ein Ende. Welpen müssen auch lernen, dass die Haut der Menschen wesentlich empfindlicher ist. Sie müssen lernen, gegenüber ihren Menschen noch vorsichtiger zu agieren, als anderen Hunden gegenüber.

    Die Welpen lernen in den ersten 16 Wochen auch das selbständige Denken. Schon in den ersten beiden Wochen können die Welpen Wärme und Kälte unterscheiden und Hunger verspüren. Welpen lernen hier den ersten Frust im Leben kennen. Sie lernen, dass nicht alles gleich verfügbar ist, aber sie lernen auch, dass sie aus der für sie unangenehmen Situation heraus zu kommen können, indem sie Lösungen finden, . zB, indem sie zur Mutter kriechen. Wir sollten unsere Welpen daher in dieser Zeit unterstützen, selbst Lösungen zu finden. Dies stärkt das Selbstvertrauen und in der gemeinsamen Lösung der „Probleme“ auch die Bindung zu seinem Menschen. Denn in dieser Zeit wird auch die Bindung zum Menschen aufgebaut. Regeln im Zusammenleben mit dem Menschen werden erlernt. Gerade in dieser Phase muss der Mensch konsequent und freundlich sein. Sinnvoll ist es, Regeln mit der ganzen Familie abzusprechen, damit der Welpe von allen Familienmitgliedern die gleiche Konsequenzen auf sein Verhalten erfährt.

    Viele Hunde entdecken in der nachfolgenden juvenilen Phase ihr Jagdtalent. Eine gute Sozialisierung mit anderen Tierarten beugt einer Aggression gegenüber diesen vor. Durch das Kennenlernen von anderen Tieren kann das Jagdverhalten in unserem Sinne beeinflusst werden.

    Ein ganz besonderes Augenmerk ist auf den Aufbau des emotionalen Gleichgewichtes des Welpen zu legen. Jeder Welpe braucht einen Rückzugsort, an dem keine Aktivitäten stattfinden und an dem er nicht gestört werden darf. Ein Zuviel an Sinneseindrücken, die aufgrund der Masse nicht verarbeitet werden können, können zu hyperaktiven Welpen und zu späteren traumatisierten Hunden führen. Ständige Aktion hält kein Lebewesen aus.

 


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